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Jassen in der Schweiz – Spiel, Tradition und Identität

Jassen ist mehr als nur ein Kartenspiel – es ist ein lebendiges Kulturgut und in der Schweiz so tief verankert wie Fondue, Schwingen und der Rütlischwur. Ob im Beizli, im Zug oder beim Grosselternbesuch – Jassen gehört zur Schweizer Identität und wird von Jung und Alt gleichermassen gepflegt. Doch woher kommt dieses Spiel, wie wird es gespielt und warum ist es für viele fast heilig?

Jassen in der Schweiz – Spiel, Tradition und Identität

Was ist Jassen? – Herkunft und Bedeutung

Jassen ist ein "strategisches Kartenspiel" für vier Personen, das mit einem speziellen Jasskarten-Set gespielt wird. Es stammt ursprünglich aus den Niederlanden, wurde im 18. Jahrhundert in die Schweiz gebracht und hat sich seither in unzähligen Varianten verbreitet. Heute gilt es als inoffizieller Nationalsport der Schweiz.

Jassen bedeutet für viele mehr als Punkte zählen: Es ist soziale Interaktion, Taktik, Humor – und ein Fenster in die Schweizer Tradition.

Die wichtigsten Jassarten in der Schweiz

Die Schweiz kennt viele regionale Varianten des Jassens, wobei die folgenden zu den bekanntesten gehören:

  • Schieber: Die beliebteste Variante. Zwei gegen zwei, Trumpfansage, Punktejagd bis 250.
  • Coiffeur: Strategischer Jass mit Pflichtspielrunden – jede Runde hat eigene Regeln (z. B. kein Trumpf, nur Obeabe etc.).
  • Differenzler: Ziel ist es, möglichst genau die angesagte Punktzahl zu erreichen.
  • Obeabe und Undeufe: Es wird entweder von oben nach unten oder umgekehrt gespielt – ohne Trumpf.

Gespielt wird meist mit einem deutsch-schweizerischen Kartenblatt (Rosen, Eicheln, Schellen, Schilten), seltener mit französischen Farben, das ist aber stark von der Region abhängig.

Jassen in der Schweiz – Spiel, Tradition und Identität 

Warum Jassen so typisch schweizerisch ist

Jassen lebt durch die "Vielfalt und Dezentralität" – genau wie die Schweiz selbst. Jeder Kanton, ja fast jedes Tal hat seine Eigenheiten. Man diskutiert über Regeln, zählt Punkte unterschiedlich und hat lokale Bezeichnungen für Karten.

Jassen steht für:

  • Geselligkeit und generationsübergreifenden Austausch
  • Kulturpflege in Beizen, Vereinen, Familien
  • Schweizer Werte: Fairness, Taktik, Humor, Hartnäckigkeit

Wo wird in der Schweiz überall gejasst?

Ob beim Bauernverband, in der Beiz im Appenzellerland oder im Online-Jassclub – gespielt wird überall:

  • Beizen-Jassabende (oft mit Preisen oder Preisen in Naturalien)
  • Turniere mit Ranglisten und Preisgeldern
  • Jassen im Zug – eine SBB-Tradition auf langen Strecken
  • Jass-Sendungen im SRF wie „Samschtig-Jass“
  • Online-Plattformen wie jass.ch, wo tausende täglich spielen

Jassen lernen – So einfach geht’s

Der Einstieg ins Jassen ist einfacher, als es auf den ersten Blick scheint – auch wenn das Spiel Tiefe und Strategie erfordert. Wer die Grundregeln versteht, kann schnell mitspielen. In der Schweiz wird meist die Variante Schieber gespielt – zwei Teams mit je zwei Spielern, die sich gegenüber sitzen. Ziel: Möglichst viele Punkte erzielen.

Das Jass-Kartenset

Gespielt wird mit 36 Karten. Es gibt zwei Varianten:

  • Deutsch-schweizer Blatt: Schilten (Schwert), Rosen, Eicheln, Schellen
  • Französisches Blatt: Herz, Kreuz, Pik, Karo

Die Kartenwerte reichen von 6 bis Ass. Im Trumpf gibt es eine besondere Rangfolge.

➡️ Original Jasskarten

Jassen in der Schweiz – Spiel, Tradition und Identität

Spieleranzahl und Teams

Im Schieber-Jass spielen 4 Personen in zwei fixen Zweierteams. Es wird reihum gespielt (gegen den Uhrzeigersinn).

So funktioniert eine Spielrunde:

  1. Teilen: Jeder erhält 9 Karten.
  2. Trumpfansage: Der erste Spieler entscheidet, ob er den Trumpf bestimmt oder „schiebt“ (seinem Partner überlässt). Als Trumpf kann ein Symbol (z. B. Herz) oder eine Spezialform (Obeabe, Undeufe) gewählt werden.
  3. Ausspielen: Der Spieler links vom Geber beginnt. Es muss Farbe bekannt werden – wer die angespielte Farbe hat, muss sie legen. Wenn nicht, darf eine andere Karte gespielt oder Trumpf gelegt werden.
  4. Stich: Der höchste Trumpf gewinnt den Stich. Ohne Trumpf gewinnt die höchste Karte in der angespielten Farbe.
  5. Punktewertung: Nach 9 Stichen werden die Punkte gezählt.

Kartenwerte und Trumpfregeln

Jede Karte hat einen Punktwert:

  • Ass: 11 Punkte
  • König: 4 Punkte
  • Dame: 3 Punkte
  • Bube: 2 Punkte
  • Zehn: 10 Punkte
  • Neun, Acht, Sieben, Sechs: 0 Punkte (ausser beim Trumpf)

Beim Trumpf gilt:

  • Bube (Trumpf-Unter): 20 Punkte – stärkste Karte
  • Neun (Trumpf-Neun): 14 Punkte – zweitstärkste Karte
  • Alle anderen Karten wie oben

Spezialregeln & Begriffe

  • Obeabe: Ohne Trumpf – von oben nach unten (Ass bis Sechs)
  • Undeufe: Ohne Trumpf – von unten nach oben (Sechs bis Ass)
  • Stöck: König + Dame im Trumpf geben 20 Bonuspunkte
  • Matchziel: Das Team, das zuerst 250 Punkte erreicht, gewinnt

Jassen lernen mit Apps und Online-Plattformen

Für Anfänger gibt es gute Möglichkeiten, das Spiel zu üben:

  • Online-Plattform für Schieber, Coiffeur und Differenzler
  • Mobile Apps wie „Swiss Jass“ oder „Jass Fédéral“
  • Youtube-Kanäle mit Videotutorials

Unser Tipp: Spielen Sie ein paar Runden mit erfahrenen Jassern – das bringt am meisten. Und vergessen Sie nicht: Jassen ist halb Können, halb Humor!

Regelwerk als PDF Downloaden

Fazit: Jassen ist gelebte Schweiz

Jassen ist mehr als ein Spiel – es ist ein Stück Schweiz. Wer jassen kann, hat Zugang zu einer Welt aus Strategie, Witz, Regionalität und Gemeinschaft. Ob an Turnieren, im Alltag oder auf Reisen – der Jass ist und bleibt ein fester Bestandteil der Schweizer Lebensart und gehört zur Schweizer Tradition.

Tipp: Ein Jasskarten-Set ist das perfekte Mitbringsel oder Geschenk für alle, die echte Schweizer Traditionen schätzen.

 

Häufige Fragen zum Jassen

Was ist Jassen?

Jassen ist ein traditionelles Kartenspiel aus der Schweiz, das mit 36 Karten gespielt wird. Es zählt zu den beliebtesten Gesellschaftsspielen im Land.

Wie viele Personen braucht man zum Jassen?

In der Regel spielen vier Personen in zwei Teams. Es gibt aber auch Varianten für zwei oder drei Spieler.

Welche Jassvarianten gibt es?

Beliebte Spielarten sind Schieber, Coiffeur, Differenzler, Obeabe und Undeufe. Je nach Region variieren Regeln und Bezeichnungen.

Mit welchen Karten wird gejasst?

Gespielt wird meist mit einem deutsch-schweizer Jasskartenblatt (Schilten, Rosen, Eicheln, Schellen), seltener mit französischen Karten.

Was bedeutet Trumpf beim Jassen?

Trumpf ist die angesagte Farbe, die alle anderen Farben sticht. Im Trumpf gelten eigene Regeln für Rangfolge und Punktevergabe.

Was ist Stöck?

Stöck ist ein Bonus von 20 Punkten für König und Dame in Trumpf, wenn sie in einer Hand gehalten werden und angesagt werden.

Wie funktioniert das Punktesystem?

Die Karten bringen je nach Wert Punkte (z. B. Ass = 11, Zehn = 10). Ziel ist es, mit dem Partner 250 Punkte pro Runde zu erreichen.

Gibt es Jass-Wettbewerbe?

Ja, in der ganzen Schweiz werden regelmässig Turniere veranstaltet – in Beizen, Vereinen oder online. Es gibt auch Fernsehsendungen wie den Samschtig-Jass.

Wo kann man Jassen lernen?

Jassen lernt man oft im Familienkreis oder mit Freunden. Es gibt auch Online-Plattformen wie jass.ch sowie Apps und Youtube-Tutorials.

Warum ist Jassen so typisch schweizerisch?

Weil es Regionalität, Strategie, Geselligkeit und Volksnähe vereint – Werte, die tief in der Schweizer Kultur verankert sind.

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