Schweizer Brauchtum & Tradition eine übersichtliche Liste
Die Schweiz begeistert nicht nur mit ihren Bergen, Seen und Städten (Blogbeitrag: 50 Sehenswürdigkeiten der Schweiz) – auch das kulturelle Erbe des Landes ist einzigartig. Abseits der bekannten Klischees entfaltet sich eine lebendige Welt traditioneller Feste, Rituale und regionaler Bräuche, die tief in der Schweizer Geschichte verwurzelt sind. Ob bunte Fasnachtsumzüge, mystische Wintervertreibungen oder feierliche Volksfeste in den Alpen: Schweizer Traditionen erzählen Geschichten von Identität, Gemeinschaft und gelebtem Brauchtum. Wer das echte Herz der Schweiz entdecken möchte, findet es bei ihren Festen – ursprünglich, vielfältig und voller Charakter.
Schweizer Bundesfeier (Schweizer Nationalfeiertag, landesweit, 1. August)

Der Schweizer Bundesfeiertag am 1. August erinnert an die Gründung der Eidgenossenschaft und wird landesweit mit Festakten und Bräuchen begangen. Typische Elemente sind politische Ansprachen (meist durch die Bundespräsidentin oder den Bundespräsidenten), Höhenfeuer auf Bergen, Feuerwerke und Lampionzüge in den Gemeinden. An vielen Orten weht an diesem Tag die Fahne auf Balkonen und Plätzen, und Kinder laufen mit bunten Laternen durch die Gassen. Einer der bekanntesten Feierorte ist die historische Rütliwiese (Kanton Uri) am Vierwaldstättersee wo einst der Rütlischwur seinen Ursprung fand. Offizielle Informationen bieten Seiten wie das EDA-Portal „About Switzerland“.
Termin: 1. August
Ort: Uetliberg (Zürich) oder Rütliwiese (Flüelen UR, Karte)
Alpabzug/Alpabfahrt (Schweizer Alpen, Spätsommer)

Der Alpabzug (auch Alpabfahrt) ist ein traditionelles Bergfest, bei dem die Sennen und Hirten im Spätsommer mit ihren geschmückten Viehherden von den Alpen ins Tal zurückkehren. Kühe, Schafe und Ziegen erhalten festliche Blumenkronen und Glocken, um die Rückkehr nach einem unfallfreien Sommer zu feiern. Je nach Region finden die Alpabzüge zwischen Mitte August und Mitte September statt. Begleitet von Musik, Trachtenumzug und regionalen Spezialitäten gilt der Alpabzug als eines der farbenprächtigsten Schweizer Brauchtumsfeste. Detaillierte Infos bieten regionale Tourismusseiten (z.B. Schweiz Tourismus).
Termin: Spätsommer (meist Ende August/Anfang September)
Ort: Beispiel: Entlebuch LU (Karte) oder Charmey FR (Karte)
Basler Fasnacht (Basel, Nordwestschweiz, Februar/März)
Die Basler Fasnacht ist das grösste Fasnachtsfest der Schweiz und gilt als «drey scheenschte Dääg». Sie beginnt traditionell am Montag nach Aschermittwoch um 4 Uhr morgens mit dem Morgestraich. Über drei Tage hinweg ziehen tausende Guggenmusiker, Trommler und verkleidete Narren mit kunstvollen Laternen durch die dunklen Gassen der Basler Altstadt. Dabei werden in satirischen Cliquenwägen politische und gesellschaftliche Themen humorvoll aufgegriffen. Die Fasnacht gehört seit 2017 zum immateriellen UNESCO-Weltkulturerbe. Veranstalter ist das Fasnachts-Comité Basel, das alle Informationen bereitstellt (z.B. auf der offiziellen Website des Fasnachts-Comité).
Termin: Montag bis Mittwoch nach Aschermittwoch (siehe aktueller Kalender)
Ort: Basel Altstadt (Karte)
Sechseläuten (Zürich, Deutschschweiz, April)

Das Sechseläuten ist ein traditionsreiches Zürcher Frühlingsfest, das schweizweit bekannt ist. Jedes Jahr am dritten Montag im April ziehen historisch gekleidete Zunftangehörige mit Pferdegespannen und Musikkapellen durch die Zürcher Innenstadt. Höhepunkt ist das Verbrennen des «Böögg» – einer mit Knallkörpern gefüllten Schneemannfigur – als Sinnbild für den Winter. Dem Volksglauben nach prophezeit die Schnelligkeit seiner Explosion, wie schön der kommende Sommer wird. Hinter dem Brauch steht das Zentralkomitee der Zünfte Zürichs (ZZZ), das die Traditionspflege organisiert. Sechseläuten.ch bietet Hintergrundinfos.
Termin: Dritter Montag im April (Historisch längstjährig etabliert)
Ort: Zürich Altstadt (Bahnhofstrasse/Sechseläutenplatz, Karte)
Silvesterchlausen (Appenzeller Land, Ostschweiz, 31. Dez. und 13. Jan.)
Im Appenzellerland (insbesondere Ausser- und Innerrhoden) wird Neujahr zweimal gefeiert: am 31. Dezember und zusätzlich am 13. Januar (nach altem Julianischen Kalender). An diesen Tagen ziehen die «Silvesterchläuse» (Meister-Schwyzer) verkleidet durch die Dörfer und wohnen als Glücksbringer den Bewohnern einen musikalischen Besuch ab. Es gibt drei Typen von Chläusen – die kunstvoll-maskierten «Schönen», die wilden «Wüeschten» und die «Naturchläuse» – die mit Flöten, Jodeln und Kuhglocken aufs Neue Glück fürs kommende Jahr wünschen. Der Brauch hat tiefe Wurzeln und ist heute ein lebendiges Zeugnis der Appenzeller Traditionen. Appenzellerland Tourismus informiert ausführlich.
Termin: 31. Dezember (Gregorianischer Silvester) und 13. Januar (Julianischer Silvester)
Ort: Appenzell AI/AR (Karte)
Landsgemeinde (Appenzell Innerrhoden, Mai)
Die Landsgemeinde ist ein symbolträchtiges Erbe direkter Demokratie und findet in zwei Kantonen statt (Appenzell Innerrhoden und Glarus). In Appenzell IR versammeln sich die Stimmberechtigten einmal jährlich am letzten Sonntag im April unter freiem Himmel auf dem Landsgemeindeplatz. Dort wählt das Volk die Kantonsregierung und stimmt über Verfassungsänderungen ab. Diese traditionelle Versammlung existiert seit 1403 und ist heute ein beliebtes Kulturerlebnis – wahlberechtigte Männer und Frauen heben ihre Stimmkreuzli oder Seitengewehre als Zeichen der Zustimmung. Der Ablauf beginnt mit einem Festgottesdienst, gefolgt von Umzug von Rathaus zum Versammlungsort. Weitere Details bietet die Website des Appenzell Tourismus.
Termin: Letzter Sonntag im April (jährlich)
Ort: Appenzell IR (Landsgemeindeplatz, Karte)
Fête de l’Escalade (Genf, Romandie, Dezember)
Die Genfer «Fête de l’Escalade» ist ein historisches Volksfest Anfang Dezember, das an die erfolgreiche Verteidigung Genfs gegen die Truppen des Herzogs von Savoyen 1602 erinnert. Die Feier verbindet Erinnerung und Frohsinn – es gibt Festumzüge in historischen Kostümen, Fackelumzüge und Marionettenzüge in der Altstadt. Typisch sind auch Schokoladen-Töpfe («Marmite de l’Escalade»), die symbolisch mit Marzipangemüse gefüllt und zerbrochen werden. Kinder und Familien ziehen verkleidet durch die Gassen, singen das Lied «Cé qu’è lainô» und verspeisen heisse Gemüsesuppe zum Festschmaus. Die Genfer Stadtverwaltung bietet auf ihrer Website alle Details.
Termin: Zweites Dezember-Wochenende (um den 12. Dezember)
Ort: Genf (Altstadt, Parc des Bastions, Karte)
Carnevale di Rabadan (Bellinzona, Tessin, Februar)
Der Rabadan in Bellinzona ist der bekannteste Karneval im Schweizer Süden und findet alljährlich im Februar statt. Dieses sechstägige Fest verwandelt die Altstadt in einen bunten Narren-Hof: Täglich gibt es farbenprächtige Umzüge, Guggenmusikkonzerte und volkstümliche Wettbewerbe. In der Nacht herrscht Fasnachtsstimmung in den Festzelten, Musik ertönt bis in die Morgenstunden und Tausende verkleidete Besucher feiern ausgelassen. Typisch sind auch kulinarische Spezialitäten wie Risotto und Luganighe (Würste). Weitere Informationen und das aktuelle Programm finden sich auf der offiziellen Seite der Rabadan-Gesellschaft.
Termin: Sechstägiger Umzug um Fasnacht (Februar)
Ort: Bellinzona TI (Stadtzentrum, Piazza del Sole, Karte)
Chalandamarz (Graubünden, März)
Chalandamarz ist ein alter Brauch aus Graubünden (vor allem Engadin, Val Müstair), der den Beginn des Monats März und den Austreib des Winters markiert. Am 1. März ziehen Kinder und Jugendliche mit weissen Trachten und lauten Kuhglocken sowie Peitschen durch ihre Dörfer. Sie singen alte Lieder und verjagen mit dem getöse symbolisch den Winter. Der Name leitet sich von «Chaland» (erster Tag) und «Marz» (März) ab. Berühmt wurde Chalandamarz durch das Kinderbuch «Schellen-Ursli». Heute ist er vor allem in alpenländisch geprägten Landesteilen lebendig und zieht alljährlich Besucher an. Mehrere Bündner Gemeinden und Tourismusorganisationen (z.B. Graubünden Ferien) informieren über konkrete Termindetails.
Termin: 1. März jeden Jahres
Ort: Engadiner Bergdörfer (z.B. Zernez GR, Karte)
Zibelemärit (Bern, Mittelland, November)
Der Zibelemärit ist der traditionelle Zwiebelmarkt in Bern und gilt als grösster Markt der Schweiz. Er findet immer am vierten Montag im November statt. Ganze Stadtviertel im Berner Zentrum sind dann fest in Zwiebel-Hand verzaubert: Verkaufsstände bieten Tausende Zwiebelzöpfe, Zwiebelkränze und Zwiebelkunstwerke an. Daneben gibt es auch Keramik, Textilien und weitere Spezialitäten. Schon frühmorgens pilgern Einheimische und Gäste nach Bern, um die Marktstimmung zu geniessen. Die Stadt Bern informiert jedes Jahr aktuell über Datum und Details (siehe Bern.ch – Zibelemärit).
Termin: Vierter Montag im November
Ort: Bern (Innenstadt, Karte)
Weitere bekannte Bräuche und Traditionen
- Dreikönigstag – landesweit – Januar – Website – Karte
- Höhenfeuer – Schweiz – Juni – Website – Karte
- Chlauszug – Küssnacht SZ – Dezember – Website – Karte
- Nünichlingler – Liestal BL – Januar – Website – Karte
- Chlefele – Schwyz SZ – Februar – Website – Karte
- Fasnacht Luzern – Luzern LU – Februar/März – Website – Karte
- Landsgemeinde Glarus – Glarus GL – Mai – Website – Karte
- Zibelemärit – Bern BE – November – Website – Karte
- Basler Fasnacht – Basel BS – Februar/März – Website – Karte
- Sechseläuten – Zürich ZH – April – Website – Karte
- Knabenüschelge – Altstätten SG – Juni – Website – Karte
- Silvesterlauf – Biel BE – Dezember – Website – Karte
- Nikolausumzug – Zürich ZH – Dezember – Website – Karte
- Krämbelmarkt – Sankt Gallen SG – November – Website – Karte
- Confoowettkampf – Zermatt VS – Februar – Website – Karte
- Landsgemeinde – Glarus GL – Mai – Website – Karte
- Oberwalliser Chästeilet – Brig VS – Oktober – Website – Karte
- Fête des Vignerons – Vevey VD – Juli – Website – Karte
- Knabenprozession – Rapperswil SG – Juli – Website – Karte
- Tschäggättä – Lötschental VS – Februar – Website – Karte
- Bundesfeier – Sion VS – August – Website – Karte
- Viehschau – Appenzellerland AR/AI – Herbst – Website – Karte
- Alpabfahrt/Älperchilbi – Saanenland BE – September – Website – Karte
- Chäshörnli-Essen – Schwingfest (div. Orte) – Juni – Website – Karte
- Tulpenfest – Morges VD – April – Website – Karte
- Schaffhauser Herbstmesse – Schaffhausen SH – September – Website – Karte
- Räbeliechtli-Umzug – Stein am Rhein SH – Oktober – Website – Karte
- Silvesterkläuse – Urnäsch AI – Dezember/Januar – Website – Karte
- Feuerlauf – St. Moritz GR – Dezember – Website – Karte
- Rottu-Meitli – Appenzell AR – Februar – Website – Karte
- Kleines Knabenschiessen – Oberwil BL – September – Website – Karte
- Alphornfestival – Brienz BE – August – Website – Karte
- Fête du Blé – Estavayer-le-Lac FR – September – Website – Karte
- Rajada – Soglio GR – August – Website – Karte
- Männerriege-Fest – Zürich ZH – alle 6 Jahre – Website – Karte
- Palio del Tirone – Arbedo TI – Mai – Website – Karte
- Bauernsilvester – Schweiz – März – Website – Karte
- Brunnenfest – Zug ZG – August – Website – Karte
- Koli-Söilsumpf (Erntefest) – Munt la Schera GR – September – Website – Karte
- Mattstockrennen – Herisau AR – Oktober – Website – Karte
- Rütimannfest – Ruopigen UR – Juli – Website – Karte
- Berchtoldstag – Bern BE – Januar – Website – Karte
- Römisches Erbe Fest – Genf GE – Mai – Website – Karte
- Martinstagumzug – Luzern LU – November – Website – Karte
Zusammenfassung
Die Schweiz feiert ihre Identität und Geschichte durch eine beeindruckende Vielfalt an jährlichen Bräuchen und Festen. Der Schweizer Bundesfeiertag am 1. August gedenkt der Landesgründung mit landesweiten Feierlichkeiten, Feuerwerken und Höhenfeuern. Im Spätsommer markieren die farbenprächtigen Alpabzüge die Rückkehr der geschmückten Viehherden von den Bergen. Der Winter wird in verschiedenen Regionen auf einzigartige Weise vertrieben oder begrüsst: Die Basler Fasnacht als grösstes Fasnachtsfest der Schweiz, das Zürcher Sechseläuten mit dem Verbrennen des Böögg und die mystischen Silvesterchläuse im Appenzellerland sind nur einige Beispiele.
Einzigartige Formen der direkten Demokratie erleben Besucher bei der Landsgemeinde in Appenzell Innerrhoden. Historische Ereignisse werden mit der Genfer Fête de l’Escalade oder dem Bündner Chalandamarz zelebriert. Der Berner Zibelemärit wiederum bietet ein lebendiges Marktgeschehen, während der Carnevale di Rabadan in Bellinzona den Süden in ein Karnevalsparadies verwandelt. Diese Traditionen, die oft jahrhundertealt sind, reichen von ausgelassenen Festen bis zu tiefgründigen Ritualen und sind ein zentraler Bestandteil der Schweizer Kultur, die Besucher dazu einlädt, authentische Einblicke in das helvetische Brauchtum zu gewinnen.
Die Tradition der Edelweiss-Hemden
Ein besonders sichtbares Symbol schweizerischer Brauchtumspflege ist das traditionelle Edelweiss Hemd. Ursprünglich von Älplern und Sennen getragen, entwickelte sich das robuste, blau gemusterte Hemd mit dem weissen Edelweiss-Print zum inoffiziellen Nationalsymbol ländlicher Verbundenheit. Ob bei Trachtenumzügen, an Alpabfahrten oder am Nationalfeiertag – das Edelweisshemd steht für Heimatgefühl, Handwerk und Authentizität. Heute erlebt es als modisches Statement ein echtes Revival und verbindet Tradition mit moderner Swissness. mehr zur Geschichte der Edelweiss Hemden.
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